Pink Paddling – Drachenbootsport für Brustkrebsbetroffene

Österreich wächst in die Drachenboot-Community hinein

Der Drachenbootsport ist in Österreich ein vergleichsweise junger Sport. Gerade in den vergangenen Jahren erfreut er sich allerdings wachsender Bekanntheit und Beliebtheit. Die Vienna Dragons, seit 2013 ein eingetragener Drachenbootverein, wachsen mit diesem Interesse. Auf Wettkämpfen werden Freundschaften zwischen den Paddlern geknüpft und immer wieder kommen (Gast-)Paddler aus Mannschaften anderer Länder zu uns und bringen neue Impulse mit. Einer davon ist das Pink Paddling.

Was ist Pink Paddling?

Seit den Ursprüngen 1996 hat sich der Drachenbootsportes als Rehabilitationssport für Menschen nach einer Behandlung gegen Brustkrebs auf der ganzen Welt etabliert.

Pink Paddling in Österreich

Der erste Gedanke, eine Pink Paddling Mannschaft ins Leben zu rufen, kam uns durch eine Anfrage aus Italien im Frühjahr 2014. Durch den Umzug eines Mitglieds des Dragons Abreast Sydney Teams nach Wien haben wir seit Ende 2014 nun jemanden in unserem Team, der unsere Gedanken konkret werden lässt. Mit Vienna Pink Dragons wollen wir nun das erste Österreichische Drachenbootteam für Brustkrebsbetroffene gründen.

 

Eine Idee entsteht – Canada 1996

Der Drachenbootsport wurde 1996 an der University of British Columbia in Vancouver, Canada, erstmal als Rehabilitationssport für Brustkrebsbetroffene eingesetzt.

Dr. Don McKenzie, Professor für Sportmedizin und Bewegungsphysiologe, stellte die damalige Lehrmeinung in Frage, die vorsah, dass Frauen nach Behandlung gegen Brustkrebs hartes Training des Oberkörpers vermeiden sollten. Grund für diese Lehrmeinung war die Sorge, dass sich unter der Belastung Lymphödeme entwickeln. Lymphödeme können auftreten, wenn Lymphgefässe oder Lymphknoten z.B. infolge von Operation oder Bestrahlung geschädigt sind und infolge die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen kann.

Dr. McKenzie entwickelte ein Programm, um den Einfluss von Training auf Brustkrebsbetroffene zu untersuchen. Dazu suchte er den Drachenbootsport als den Inbegriff einer anstrengenden, repetetiven Bewegung zum Oberkörpertraining. Er lud dazu 24 freiwillige Brustkrebs betroffene im Alter von 32 bis 64 Jahren und mit verschiedensten Hintergründen und unterschiedlicher physischer Fitness ein, seinem Team beizutreten. Er trainierte sie für 3 Monate in einer Turnhalle und gab ihnen eine Einführung in Paddeltechniken und den Drachenbootsport. Am Ende des darauf folgenden 3 monatigen Trainings auf dem Wasser hatte keine der Freiwilligen Lymphödeme entwickelt.

Als McKenzies medizinisches Experiment fertig war, fühlten sich die Frauen fitter, gesünder und glücklicher. Sie liebten die Kameradschaft, die Unterstützung durch ihre Paddelkolleginnen und hatten die Kontrolle über ihr Leben zurückgewonnen. Sie realisierten, dass der Drachenbootsport ein Mittel werden könnte, auf Brustkrebs aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass die Betroffenen ein normales Leben führen könnten. Sie nannten ihr Team „Abreast in a boat“ (das bedeutet so viel wie Seite an Seite im Boot) und luden mehr betroffene Frauen ein, die Vorteile des Sports zu nutzen und diese spannende Erfahrung zu machen.

Heute gibt es über 150 Teams in 12 Ländern, Kanada, Australien, Neuseeland, USA, Malaysia, Singapur, Hong Kong, Südafrika, Italien, Frankreich, Irland und Großbritannien. Sie haben die Grundprinzipien von Dr. McKenzie bewahrt, allen Mitgliedern offen zu sein, unabhängig von ihrem Alter, physischer Fitness oder persönlichem Hintergrund. Sie sind offen für alle mit der Gemeinsamkeit der Diagnose Brustkrebs.

Diese Informationen sind sinngemäß übersetzt von der Internetseite der Internationalen Brustkrebs Paddler Kommission (International Breast Cancer Paddler’s Commission, IBCPC, Stand 2014. http://www.ibcpc.com/).